politische Bildung aus der dekolonialen Perspektive
Wir verstehen unsere Bildungsangebote sowie unsere gesamte Arbeit im Netzwerk als Beitrag zu einer Transformation hin zu einer ökologisch nachhaltigen und sozial gerechten Gesellschaft. Das eine kann nicht ohne das andere gedacht werden. Die Vereinten Nationen schufen innerhalb der Agenda 2030 mit den Sustainable Development Goals (SDGs) das Konzept der “Bildung für nachhaltige Entwicklung” und griffen diese Aspekte in Teilen auf. Dennoch geht unser Anspruch an eine Bildung, die auf globale Gerechtigkeit abzielt, darüber hinaus und muss die in der Kolonialgeschichte wurzelnde Ungleichheit glaubwürdig und ernsthaft thematisieren.
Globales Lernen aus der dekolonialen Perspektive heißt für uns…
…globale Zusammenhänge, also Wechselwirkungen zwischen lokaler und globaler Ebene und zwischen Globalem Norden und sogananntem Globalem Süden machtkritisch reflektieren.
…eine dekoloniale Perspektive einnehmen (sofern das möglich ist), das heißt die Zusammenhänge in die Geschichte der kolonialen Besetzung und Ausbeutung einbetten, und daraus resultierende bis in die Gegenwart andauernde Machtverhältnisse, z.B. in Handel und Rohstoffgewinnung aufzeigen
…Erweiterung des eurozentristisch geprägten Nachhaltigkeitsverständis durch andere Nachhaltigkeitskonzepte wie z.B. Buen Vivir sowie die Einbindung von Akteur*innen im „Globalen Süden“ in Lern- und Veränderungsprozesse
…unterschiedliche Dimensionen in den Blick nehmen– ökologisch, sozial, ökonomisch und kulturell – sowie die individuelle, als auch die strukturelle Ebene.
…gemeinsam Zukunftsvisionen zu entwickeln, die eine gerechte und friedliche Welt ermöglichen, in der die natürlichen Ressourcen geschont werden, die Menschen ohne Bedrohung, Ausbeutung und Ausgrenzung leben, ihre Existenz menschenwürdig sichern und an der gesellschaftlichen Entwicklung teilhaben können.
… eine diversitätsbewusste Herangehensweise und eine rassismuskritische (Selbst-)Reflexion
Globales Lernen lädt zu einer Auseinandersetzung mit Werten & Visionen ein und bleibt nicht bei der Vermittlung von Sachinformationen stehen. Wir ermutigen die Lernenden die Gestaltung einer zukunftsfähige, nachhaltig gestaltete Welt zu beteiligen und Lösungsansätze kontrovers zu diskutieren. Dabei begeben sich die Referent*innen in einen wertschätzenden Dialog mit den Teilnehmer*innen und sehen sich selbst als Lernende.
Globales Lernen setzt auf Methodenvielfalt und interaktives, partizipatives Lernen. Unter Berücksichtigung des Beutelsbacher Konsens‘ werden die Teilnehmer*innen emanzipiert, ihre Positionen in der Weltgesellschaft kritisch zu analysieren, Haltungen und eigene Handlungsmöglichkeiten zur politischen Mitgestaltung zu entwickeln.
Mehr Informationen
- für eine kritische Auseinandersetzung mit der eigenen Bildungspraxis: Checkliste zur Vermeidung von Rassismen (BER) und “mangoes & bullets – Materialien für rassismus- und herrschaftskritisches Denken und Handeln”(glokal)
- BNE-Portal – Weltaktionsprogramm der Unesco