Wintererstraße 1
79104 Freiburg im Breisgau
Deutschland
Vortrag und Diskussion mit Javier Jahncke, Koordinator des bergbaukritischen Netzwerks Red Muqui (Lima/ Peru).
Hier geht’s zum Flyer der Veranstaltung.
Seit über 20 Jahren – in einigen Regionen nochviel länger – ist der Bergbau in Peru aktiv, es werden vor allem Gold, Silber und Kupfer abgebaut und exportiert. Deutschland ist der drittgrößte Importeur von Kupfererz, der größte Lieferant für Deutschland ist Peru. Bergbau wird als Wirtschaftsfaktor für Fortschritt und Wohlstand angesehen, dabei gehören führende Bergbauregionen seit Jahrzehnten zu den ärmsten Regionen Perus. Aktuell sind mehr als 18 Mio. Hektar Land für den Bergbau konzessioniert.
Genauso lange gibt es Klagen über gesundheitliche
Beeinträchtigungen, Umweltschäden, soziale Konflikte und wachsende Ungleichheiten. Der Dokumentarfilm „Wassergeschichten“, den wir zu
Beginn der Veranstaltung in Auszügen zeigen, erzählt die Geschichten von Frauen und Männern, die von der Umweltverschmutzung betroffen sind,
die durch den Bergbau verursacht wird, und stellt die Verletzlichkeit der Wasserquellen und Ökosysteme heraus.
Viele Gemeinden und die sie beratenden NGOs stellen das auf Rohstoffabbau beruhende extraktivistische Entwicklungsmodell als solches in Frage und fordern, dass ihr eigenes Wirtschafts- und Lebensmodell als Alternative akzeptiert wird und der Ausbau von Alternativen von staatlicher Seite gefördert wird.
Um zu dieser Debatte einen fundierten wissenschaftlichen Beitrag zu liefern, hat das Seminar für Ländliche Entwicklung (SLE) der Humboldt-Universität in Zusammenarbeit mit dem bergbaukritischen peruanischen Netzwerk RED MUQUI eine von MISEREOR und Caritas international finanzierte Studie zu den Umweltauswirkungen des Bergbaus, den damit verbundenen ökonomischen Kosten sowie zu alternativen Einkommensmöglichkeiten für die in den Bergbaugebieten lebende Bevölkerung durchgeführt. Dabei wurden zwei Regionen untersucht, die beide sehr vom Bergbau betroffen sind.
Die Ergebnisse und Empfehlungen der Studie werden bei unserer Veranstaltung präsentiert.
Die Veranstaltung wird durchgeführt von der Infostelle Peru, Caritas International, Color Esperanza, dem Eine Welt Forum Freiburg, der Katholischen Arbeitnehmerbewegung und der Katholischen Akademie der Erzdiözese Freiburg.