Das Serenus Quartett spielt für AMICA e.V.

Wann:
14. November 2021 um 19:30 – 20:30
2021-11-14T19:30:00+01:00
2021-11-14T20:30:00+01:00
Wo:
Historisches Kaufhaus - Kaisersaal
Münsterplatz 24 79098 Freiburg im Breisgau

Die Welt von Gestern – Wiener Quartette von Franz Schubert und Karl Weigl
am Sonntag, 14. November, 19:30 Uhr
Benefizkonzert

vom Serenus Quartett
Veranstalter: AMICA e.V.
Eintritt: 25 € / ermäßigt 15 €
Tickets erhältlich über Reservix (zzgl. Gebühren) oder ab 18:30 Uhr an der Abendkasse
Einlass ab 18:30 Uhr

Die Veranstaltung findet unter Einhaltung der aktuellen gesetzlichen Corona-Vorschriften statt.

Alle Einnahmen gehen als Spende an AMICA.


Dieses Jahr spielt das Serenus Quartett wieder für AMICA e.V., diesmal im Kaisersaal des Historischen Kaufhauses in Freiburg. Auf dem Programm des Serenus Quartetts stehen in diesem Jahr Werke aus Wien. Doch während mit Franz Schubert in der ersten Hälfte des Konzertes ein berühmter Vertreter der „Wiener Klassik“ musikalisch zu Wort kommt, darf man in der zweiten Hälfte gespannt darauf sein, den hierzulande in Vergessenheit geratenen Komponisten Karl Weigl der Spätromantik wiederzuentdecken:

Franz Schubert (1797–1828)
Streichquartett Nr. 13 („Rosamunde“) a-moll, D 804 (1824)

Karl Weigl (1881–1949)
Streichquartett Nr. 5 G-Dur, op. 31 (1933)

Zum Serenus Quartett

Im Jahr 2005 wurde das Serenus-Quartett von Mitgliedern des SWR-Sinfonieorchesters Baden-Baden und Freiburg gegründet, um das dritte Streichquartett von Benjamin Britten („La Serenissima“) aufzuführen. Seitdem wächst das Repertoire des Quartetts stetig: Mozart, Beethoven, Schubert, Mendelssohn, Schumann, Brahms, Debussy, Dvorak, Webern, Janacek, Schostakowitsch gehören dazu. Das Quartett spielte u.a. live im Radio aus dem Festspielhaus in Baden-Baden und live im Fernsehen aus dem Rolf Böhme-Saal des Konzerthauses in Freiburg.

Für Amica e.V. spielt das Serenus Quartett bereits zum 5. Mal. Auch in diesem Jahr stellen die Musiker*innen die gesamten Einnahmen den Projekten von Amica e.V. zur Verfügung.
Beteiligte Musiker/innen:
Alexander Knaak (1. Violine), Michael Mayer-Freyholdt (2. Violine), Dorothea Funk (Viola), Dita Lammerse (Violoncello)
 
Die Welt von Gestern – Wiener Quartette von Franz Schubert und Karl Weigl
Ignaz Schuppanzigh, der große Primarius und eifrige Förderer des Komponisten, bringt am 14. März 1824 das heute als „Rosamunde“-Quartett bekannte Werk mit seinem Ensemble im Haus „Zum roten Igel“, dem damaligen Sitz und Saal der Gesellschaft der Musikfreunde in Wien, zur erfolgreichen Uraufführung. Es ist die erste öffentliche Darbietung eines vollständigen Streichquartetts aus Schuberts Feder, der zu seinen Lebzeiten keine weitere mehr folgen wird. Moritz von Schwind, der mit Schubert eng befreundete Maler, berichtet in einem Brief an den gemeinsamen Freund Franz von Schober über das Ereignis: „Das Quartett von Schubert wurde aufgeführt, nach seiner Meinung etwas langsam, aber sehr rein und zart. Es ist im Ganzen sehr weich, aber von der Art, daß einem Melodie bleibt wie von Liedern, ganz Empfindung und ganz ausgesprochen. Es erhielt viel Beifall, besonders der [sic!] Menuett, der außerordentlich zart und natürlich ist.“ Im Herbst 1824 erscheint das Werk mit einer Widmung „à son ami I. Schuppanzigh“, beim Wiener Verlag Sauer & Leidesdorf als „Œuvre 29 No. 1“ im Druck.

Old Vienna (Alt-Wien) nannte der Wiener Komponist Karl Weigl eine nostalgische Fantasie für Orchester, mit der er sich 1939 beim New Yorker Publikum vorstellte. Nach dem „Anschluss“ Österreichs 1938 hatte er seine Heimat verlassen müssen. Im Alter von 57 Jahren war der zuhause hoch geachtete Theorielehrer und Sinfoniker, der Lehrer von Erich Wolfgang Korngold und Hanns Eisler gezwungen, in eine ungewisse Zukunft aufzubrechen. Als Student von Robert Fuchs und Alexander von Zemlinsky hatte er die gleiche Schule durchlaufen wie Arnold Schönberg, blieb aber im Gegensatz zu Schönberg in seinen Werken lebenslang der Tonalität und den traditionellen Genres treu. „In der melodischen Erfindungsgabe und Klarheit der Form repräsentiert er das Beste der Wiener Tradition” (Charlotte Erwin). Seine acht Streichquartette, deren fünftes „Dem Busch-Quartett in dankbarer Verehrung“ gewidmet ist, brauchen den Vergleich mit den großen Namen in der ersten Jahrhunderthälfte nicht zu scheuen. Dies wussten schon so berühmte Kollegen wie Richard Strauss, Bruno Walter und Pablo Casals, der über Weigls Musik sagte: „Karl Weigl’s music will not be lost, one will come back to it when the storm will have passed […].“