In ihrem Buch “Den Schmerz der Anderen begreifen. Holocaust und Weltgedächtnis” plädiert die Journalistin und Autorin Charlotte Wiedemann für ein grundlegendes Umdenken in der deutsch-europäischen Erinnerungskultur. Welche Opfer sind uns nahe, welche bleiben fern und stumm? Welches Leid hat Stimme, welcher Schmerz spricht zur Welt? Erinnerungskulturen sind geprägt vom globalen Machtgefüge; manche Genozide, etwa in Kambodscha, blieben im Hinterhof der Weltgeschichte. Die Autorin bringt zwei persönliche Anliegen in einen Dialog: Sensibilität und Verantwortung für die Shoah bewahren und eurozentrisches Geschichtsdenken überwinden. So haben Millionen Kolonialsoldaten gegen Nazi-Deutschland gekämpft, aber bis heute denken wir die Befreiung vom Nationalsozialismus nicht mit der Freiheit und Würde des kolonisierten Menschen zusammen. Parallel zu den Nürnberger Prozessen wurden in den Kolonien nie geahndete Verbrechen gegen die Menschlichkeit begangen – eine moralische Asymmetrie, die bis heute andauert.
Moderation: Johanna Dangel (zusammen leben e.V.) und Benjamin Schütze (Arnold-Bergstraesser-Institut für kulturwissenschaftliche Forschung)
Veranstalter:innen: Evangelische Hochschule Freiburg _ Prof.in Dr.in Isabelle Ihring in Kooperation mit Africa Centre for Transregional Research an der Universität Freiburg, Arnold-Bergstraesser-Institut, DE/Coloniality Now an der Universität Freiburg, Evangelische Studierendengemeinde Freiburg, Forum Friedensethik in der Evangelischen Landeskirche in Baden, jos fritz buchhandlung, pax christi Freiburg, Pädagogische Hochschule Freiburg, Universitätsbibliothek Freiburg und zusammen leben e.V.
Diese Veranstaltung findet statt im Rahmen der Fairen Woche/ Eine Welt Tage, zum Gesamtprogramm geht es hier