Zur Weiterentwicklung der lokalen Engagementförderung, findet am 29. Juni 2023, im Bürgerhaus Zähringen, der erste Freiburger Engagement-
Tag statt. Neben Wertschätzung und Vernetzung, sowie vielen Impulsen, stehen Ansätze zu einer Einrichtungen und Vereine übergreifenden strategischen Engagementförderung in Freiburg im Zentrum. Eingeladen sind Engagierte, Koordinationsstellen und Organisationen, die mit Freiwilligen arbeiten sowie alle Interessierten.
Anmeldung bis 17. Juni
Die Koordinationsstellen Bürgerschaftliches Engagement der Stadt Freiburg haben die Veranstaltung mit zentralen lokalen Akteuren gemeinsam abgestimmt. Zur Vorbereitung bitten wir interessierte Freiburger Einrichtungen, Initiativen und Vereine bis Freitag, 17. Juni, unter engagement@stadt.freiburg.de um Anmeldung. Auch Rückfragen sind auf diesem Wege möglich.
Veranstaltung mit Aissata Soumaoro (Koordinatorin des Frauenkollektivs Musow Lafia in Bamako/Mali) über Empowerment, Möglichkeiten eines fairen Direkthandels zwischen Mali und Europa sowie direkte Beziehungen im Rahmen globaler und dekolonialer Solidarität.
Das Kollektiv Musow Lafia hat sich 2018 als Teil des transnationalen Netzwerks Afrique-Europe-Interact in der malischen Hauptstadt Bamako gegründet. Etwa 15 bis 20 Frauen kommen seitdem regelmäßig zusammen. Einerseits, um Lebensmittel zu verarbeiten und diese zu verkaufen (etwa Erdnüsse oder Fonio-Getreide), andererseits, um gemeinsam politisch aktiv zu sein. Musow Lafia stammt aus dem Bambara, der wichtigsten Verkehrssprache Malis, und bedeutet „Frauen in Frieden“. Gemeint ist Empowerment bzw. Selbstermächtigung, die die Frauen im Rahmen ihrer alltäglichen Kooperation erleben. Denn dies schafft Frieden – für sie selbst, aber auch für die Gesellschaft insgesamt.
Der Alltag in Bamako stellt sich als Überlebenskunst dar: „Tout le monde doit se débrouiller“ ist ein viel gehörter Ausspruch – alle müssen sich irgendwie durchschlagen. Unter diesen Bedingungen können kleine Produzent:innen wie Musow Lafia kaum Gewinne erwirtschaften. Das hat verschiedene Gründe: Zum einen unterliegen Grundnahrungsmittel einer strengen Preiskontrolle. So werden Konsument*innen zwar geschützt, aber für Produzent*innen ist es kaum möglich, einen höheren Preis zu verlangen, schon gar nicht für Lebensmittel aus ökologischer Produktion. Zum anderen unterliegen kleine Kollektive wie Musow Lafia einem allgemeinen Preisdruck durch große Produzent*innen, unter anderem Billigimporteure von Reis aus Asien oder Weizen aus Europa. All dies ist der Grund, weshalb sich Musow Lafia nicht nur für eine Stärkung der lokalen Lebensmittelproduktion einsetzt. Vielmehr möchte Musow Lafia zukünftig – gemeinsam mit Afrique-Europe-Interact und weiteren solidarischen Netzwerken – einen gewissen Teil seiner Erdnussmus-Produktion in Europa verkaufen, einfach deshalb, weil hierzulande das Preisniveau höher ist, vor allem, was Fair- und Bioprodukte angeht. In diesem Zusammenhang soll auch die ursprüngliche Idee des fairen Direkthandels in den 1970er und 1980er Jahren wieder stärker ins Zentrum rücken. Denn fair(er)e Handelsbeziehungen waren damals nur der Anfang. Mindestens genauso wichtig waren die großen Fragen, also die sozialen Kämpfe in den Ländern des globalen Südens oder die Herausforderung einer neuen und solidarischen (den Kapitalismus in die Schranken weisenden) Weltwirtschaftsordnung. Für die Mitglieder von Musow Lafia ist diese Verknüpfung sehr wichtig, da es auch um praktische Solidarität mit Mali geht, das sich seit 2012 in einer krisengeschüttelten und dennoch hoffnungsvollen dekolonialen Umbruchphase befindet.
Und noch ein Thema soll in der Veranstaltung zur Sprache kommen: Frauen sind von den vielfältigen Krisen in Mali besonders betroffen. Etwa, wenn ihre Ehemänner, Brüder oder Söhne in die Migration gehen und nicht wieder zurückkommen. Oder wenn sie sich unabhängiger von männlichen Familienmitgliedern machen wollen und daher mit Gewalt und Herabwürdigung konfrontiert sind. Auch deshalb macht sich Musow Lafia für die Autonomie und Selbstermächtigung von Frauen stark – sei es durch gemeinsamen Austausch oder durch öffentliche Aktionen, unter anderem am 8. März. Hierbei versteht sich Musow Lafia stets als Teil jener Bewegungen, die gegen neokoloniale Ausbeutung und für selbstbestimmte Entwicklung und globale Bewegungsfreiheit kämpfen – ganz gleich wo auf der Welt.
Am 11. Juli jährt sich das Massaker von Srebrenica zum 28. Mal. Zu diesem Anlass laden wir zur einer Filmvorführung von dem Film „Quo vadis, Aida?“ von der Regiseurin Jasmila Žbanić ein. Der Film erzählt von den dramatischen Tagen im Leben einer Frau, deren Schicksal für das einer ganzen Generation von Frauen steht, die den Krieg in Bosnien überlebt haben. Das als Genozid eingestufte Massaker von Srebrenica gilt als das schwerste Kriegsverbrechen seit Ende des Zweiten Weltkriegs in Europa.
Die Freiburger Frauenrechtsorganisation AMICA ist mit dem Thema des Films eng verbunden: 1993 gründete sich als Reaktion auf den Bosnienkrieg eine Freiburger Bürger*inneninitiative, die ehrenamtlich Hilfstransporte ins Kriegsgebiet in die Stadt Tuzla organisierten. Sie waren auch vor Ort, als die Frauen und Kinder, die vor dem Genozid flüchtete, in Tuzla ankamen. Daraus entwickelte sich die Frauenrechtsorganisation AMICA. Die mittlerweile international tätige Nichtregierungsorganisation mit Sitz in Freiburg ist bis heute in Bosnien und Herzegowina aktiv und unterstützt Überlebende des Kriegs, u.a. in den Bemühungen, die Täter vor Gericht zu stellen.
Diese Veranstaltung findet in Kooperation mit dem Kommunalen Kino im Rahmen unseres Jubiläums unter dem Motto “30 years for peace & equality” statt.
Diskussionsveranstaltung mit Prof. Reheis “Erhalten und Erneuern. Nur Kreisläufe sind nachhaltig, Durchläufe nicht”
Fritz Reheis ist Soziologe und Erziehungswissenschaftler. Er war zehn Jahre Hochschullehrer für Politische Bildung an der Otto-Friedrich-Universität Bamberg, wo er noch als Lehrbeauftragter aktiv ist. Zudem ist er Gründungs- und Vorstandsmitglied der Deutschen Gesellschaft für Zeitpolitik. Seit 25 Jahren publiziert er zu »Zeit«, »Entschleunigung« und»Resonanz«.
In einer Situation, in der uns der alte Kompass immer mehr in die Irre führt, unterbreitet der Autor aus einer zeitökologischen Perspektive ein Angebot zur Neuorientierung – ausgehend von einer häufig beanspruchten wie längst zur Floskel verkommenen Leitidee: der »Nachhaltigkeit«.
Sein neues Buch zeigt in den drei Kapiteln, wie die Zeitdimension, die der Nachhaltigkeit zugrunde liegt, ernst genommen und nach und nach konkretisiert wird. So entstehen Konturen einer Alternative zum perspektivlosen »Weiter so« – eine Vision, die mit guten Gründen beanspruchen kann, konservativ und revolutionär zugleich zu sein.
Alle Interessierten, die in den Umgang mit einer Sense und der schonenden Wiesenmahd reinschnuppern wollen, laden wir herzlich zu einen Sensenworkshop im Waldgarten.
Roland Reminder von der Sensenwerkstatt in Ottenhöfen wird uns in die Grundlagen der Wiesenmahd und des Dengelns einführen. Auch eigene Geräte können mitgebracht werden.
– Ersteinführung in die Materialkunde
– Einstieg in die Kunst des Dengelns und des Schärfens
– Erlernen der Grundlagen einer nachhaltigen und umweltfreundlichen Langgrasmahd mit der Sense
– Learning by doing: Sensen auf der Wiese
Die Gärtnerinnen und Gärtner vom Waldgarten organisieren mit und bieten ihren Garten für die Veranstaltung an. Vielen Dank dafür!
Die Anmeldung ist erforderlich unter Waldgarten Wiehre waldgarten-wiehre@gmx.de
LeseLounge: Lesungen im Dachgeschoss des Augustinermuseums
Einmal im Quartal lesen Autor_innen aus Büchern, die thematisch mit Kunst zu tun oder einen Bezug zu einer Ausstellung der städtischen Museen haben. Im Anschluss können Fragen gestellt werden.
Der Künstler und Graphiker Michael Lauter liest im Dachgeschoss des
Augustinermuseums aus seinem reich illustrierten Erstlingswerk. Darin hat er das Leben von Josef Kaiser, der 1921 als Kind eines französischen Besatzungssoldaten aus Madagaskar und einer deutschen Mutter geboren wurde, nachgezeichnet. Durch dessen bewegte Lebensstationen etwa im Zirkus oder als Schiffsjunge auf der Flucht vor den Sterilisierungsplänen der Nazis zieht sich immer auch die Erfahrung der Ausgrenzung und das Gefühl der Minderwertigkeit. Die Hilflosigkeit gegenüber einem übermächtigen Unrechtsstaat, dem er schutzlos ausgeliefert ist, geht unter die Haut.
Mit der sorgfältig recherchierten Lebensgeschichte von Josef Kaiser und ihrer einfühlsamen Schilderung mit vielen Bildern bringt Michael Lauter den Leser_innen nahe, was es zu Beginn des Jahrhunderts, vor allem unter den Nationalsozialisten, aber auch nach dem Krieg noch bedeutet hat „schwarz“ zu sein. Bis heute hat das Thema Rassismus nicht an Aktualität verloren.
Damit stellt die Lesung der Freiburger Kolonialismus–Ausstellung ein Dokument gelebten Lebens zur Seite, dem es gelingt, ein Schicksal unmittelbar erfahrbar zu machen.
Tickets online oder an der Museumskasse.
Nach rund einem Jahr neigt sich die Ausstellung „Freiburg und Kolonialismus: Gestern? Heute!“ dem Ende zu. Aus diesem Anlass laden wir Sie herzlich zu einer Finissage am Freitag, 9. Juni, um 17 Uhr ins Augustinermuseum am Augustinerplatz ein.
Nach Grußworten des Ersten Bürgermeisters Ulrich von Kirchbach und der Bilanz der Leitenden Direktorin der Städtischen Museen Freiburg Jutta Götzmann, berichtet der Ethnologe und freie Mitarbeiter Harry Schüler von seinen Erfahrungen mit Besuchsgruppen und deren Feedback zur Ausstellung. Den musikalischen Rahmen gestaltet der Multiinstrumentalist und Perkussionist Pape Dieye. Bei einem kleinen Umtrunk im Foyer freuen wir uns auf regen Austausch mit Ihnen.
Am 11. Juni 2023 von 10 – 16 Uhr findet auf dem Mundenhof die Eröffnung des Weltackers Freiburg statt. Ihr seid herzlich eingeladen zu vielen Aktionen und Mitmachangeboten rund um den Weltacker für Groß und Klein. Führungen über den Weltacker finden um 11 und 14 Uhr statt. Für das leibliche Wohl ist auch gesorgt.
Ihr findet den Weltacker auf dem Weg zwischen KonTiKi und Erdmännchengehege. Nach den Erdmännchen links halten, hinter der Schranke links auf den Feldweg und bei der nächsten Gelegenheit rechts am Zaun entlang.
Mehr Informationen zum Projekt findet ihr
hier.