Solidarisch Leben – Gemeinsam Handeln. Aktuelle Anstiftungen aus Peru und Deutschland

Vortrag und Diskussion mit Mariel Távara Arizmendi, Initiative “Niunamenos” & Universität San Marcos, Lima / Peru und Werner Rätz, Informationsstelle Lateinamerika, Attac Deutschland

Solidarität wird heute vielerorts noch immer als eine einseitige Form der finanziellen Zuwendung verstanden. Sie wird in diesem Zusammenhang oftmals mit traditioneller Entwicklungshilfe gleichgesetzt, die der alten Logik von Geben und Nehmen folgt: Der Reiche hilft dem Armen, technisch weiter entwickelte Nationen unterstützen die noch dahinter “zurückgebliebenen”.

Solidarität muss aber angesichts globaler Herausforderungen wie Klimawandel und Rohstoffknappheit neu gedacht werden. Sie sollte in diesem Kontext stärker auf Gemeinsamkeit und Wechselseitigkeit ausgerichtet werden.

Diesem Thema möchten wir am Beispiel von Peru und Deutschland nachgehen:

  • Wie können sich Einzelne, politische Gruppierungen sowie soziale Initiativen aus beiden Ländern gegenseitig zu mehr Gerechtigkeit anstiften und bei ihren Änderungsbemühungen unterstützen?
  • Was muss sich bei uns ändern, damit sich in Peru etwas ändern kann?
  • Welche gemeinsame Zukunftsperspektive verbindet uns?Dazu werden zunächst die Zukunftsvorstellungen und politischen Aktivitäten sozialer Bewegungen in Peru vorgestellt, um im Anschluss daran zu analysieren, welche Art von Unterstützung für diese bereits existiert und wie solidarisches Miteinander in globaler Perspektive weiterentwickelt werden kann.Daher fragt der zweite Vortrag, in welcher Weise wir in Deutschland solidarisches Engagement aus Peru erfahren können. Interessant ist diese Frage besonders vor dem Hintergrund der Wachstumskritik und der damit einhergehenden Suche nach alternativen, nachhaltigen Formen des Wirtschaftens.
     Zu den Referent*innen:

    Mariel Távara Arizmendi ist Psychologin an der Universität San Marcos in Lima und setzt sich für die Rechte von Frauen in Südamerika ein. Sie war beispielweise für die Frauenrechtsorganisation DEMUS tätig und engagiert sich im Rahmen der Initiative „Niunamenos“ für die politische Mobilisierung gegen die in Lateinamerika weit verbreiteten Frauenmorde.

    Werner Rätz (Bonn) arbeitet seit vielen Jahren bei der Informationsstelle Lateinamerika mit, ist Mitgründer von attac Deutschland und hat sich mit dem Thema Wachstumskritik beschäftigt.

Veranstaltungsflyer

  

Erzeuger*innen unter Druck – verschwindet die kleinbäuerliche Landwirtschaft?

In der Reihe “Werkstattgespräch: Zukunftsfähigkeit(en)”

Die Zukunft der Landwirtschaft liegt in kleinbäuerlichen, arbeitsintensiveren und auf Vielfalt ausgerichteten Strukturen (Weltagrarbericht). Diese garantieren durch widerstandsfähige Anbau- und Verteilungssysteme eine ökologisch, sozial und wirtschaftlich nachhaltige Lebensmittelversorgung. Doch wie steht es um die Menschen, die diese Strukturen bereitstellen, die Erzeuger*innen unserer Lebensmittel?

Gemeinsam wollen wir im kommenden Werkstattgespräch Perspektiven und Veränderungsmöglichkeiten für eine zukunftsfähige Landwirtschaft ausleuchten und unseren Beitrag zum Erhalt kleinbäuerlicher Strukturen diskutieren. Die Antworten auf diese Fragen betreffen am Ende uns alle, die wir auf gesunde Ernährung und den Erhalt der damit verbundenen Ressourcen angewiesen sind.

Ein kurzer Impulsbeitrag von Jörg Beger (Lebensgarten Dreisamtal / Transition Town Freiburg) zum Thema des Abends umreißt Hintergründe und leitet ein World Café ein, bei dem die Anwesenden mit Praktiker*innen und Pionier*innen aus der Region ins Gespräch kommen können. Themen werden etwa der Umgang mit Marktdruck und Zinsbelastung, der Zugang zu Land, die Weiterbewirtschaftung und das Sterben von Höfen sowie innovative bzw. kooperative Ansätze zur Lösung dieser Probleme sein.

Zugesagt haben:
Joel Siegel (Obstbauer, Schallstadt-Mengen),
Johannes Suppenkämper (Solidarische Landwirtschaft Luzernenhof, Seefelden),
Josef Kleine-König (Biogärtner, Vörstetten/Holzhausen),
Oliver Christ (Gärtnerei Piluweri, Müllheim-Hügelheim).

Der Abend ist offen für alle Interessierten (Erzeuger*innen, Konsument*innen, Händler*innen und Prosument*innen), mit und ohne Erfahrung oder Vorkenntnissen.

Hintergrund:
Weltweit steht die kleinbäuerliche Landwirtschaft unter Druck, bedrängt von Akteuren, denen der Mehrwert wichtiger als der Nährwert zu sein scheint. Der global steigende Hunger nach Energie verschärft diese Situation noch. Doch Fragen bezüglich Zugang zu Land, Erhalt von Bodenfruchtbarkeit und Verfügbarkeit von Wasser stellen sich nicht nur in Ländern des Globalen Südens. Auch hierzulande sind weite Flächen von Bodenerosion bedroht, wird Wasserknappheit zunehmend ein Problem und kämpft die kleinbäuerliche Landwirtschaft um ihre Existenz.
Wie können wir diesen Entwicklungen entgegentreten? Welche Strukturen gilt es zu schützen und aufzubauen? Welche Ideen sind in unserer Region vorhanden und wie weit tragen sie? Was können wir diesbezüglich von Initiativen in anderen Regionen der Welt lernen? Wie bilden sich die Preise für regional erzeugte Agrarprodukte und wie bekommt jede*r Erzeuger*in einen fairen Preis? Welche Unterstützung seitens der Politik und der Konsument*innen ist nötig?

 

  

Int. Wochen gegen Rassismus in Freiburg

respect! Das Freiburger Netzwerk für kritische Bildungsarbeit lädt im Rahmen der Internationalen Wochen gegen Rassismus auch in 2017 wieder zu zahlreichen Voträgen, Workshops, Filmen, Stadtrundgängen und Aktionen ein.

Der Auftakt findet am 13. März im Theater Freiburg statt mit einem Vortrag über die Situation von Geflüchteten an der ungarischen Grenze. Im Anschluss wird die Ausstellung „Blackbox Abschiebung“ eröffnet, die bis zum 30. März im Theater zu sehen ist. In den Workshops und Vorträgen der Wochen gegen Rassismus können sich Interessierte kostenfrei über aktuelle Themen fortbilden, wie etwa am 15. März in einem Workshop über „Hate Speech“ oder am 24. März in einem Vortrag über die Selbstwahrnehmung rechtspopulistischer Bewegungen.

Der Internationale Tag gegen Rassismus, der 21. März wird in diesem Jahr mit mehreren Aktionen begangen: Am Vormittag veranstaltet der SC Freiburg zusammen mit den Freiburger „Schulen ohne Rassismus“ ein buntes Fußballturnier, um 12.00 Uhr tritt der Bettlerchor am Bertoldsbrunnen in der Innenstadt auf und das Netzwerk für Gleichbehandlung wird mit kleinen Aktionen in der Straßenbahn und an einigen Haltestellen ein Zeichen gegen Diskriminierung setzen. Ab 15.00 Uhr kann man bei einer antifaschistischen Stadtführung erfahren, wie sich der schrittweise Aufstieg der NSDAP in den 1930er Jahren vollzogen hat.

Programmflyer

  

Öffentlicher Stadtrundgang: Wege des Wandels

Wir machen uns gemeinsam auf den Weg durch die Freiburger Innenstadt, um uns interaktiv und anschaulich die Zusammenhänge zwischen unserem Konsum und dessen weltweite gesellschaftliche und ökologische Auswirkungen bewusst zu machen.

Und wir gehen weiter. Unser Weg führt uns zu vielen spannenden Initiativen und konkreten Handlungsalternativen im Bereich des kooperativen und verantwortungsvollen Wirtschaftens und Zusammenlebens, die es bereits in Freiburg gibt.

Wir wollen Perspektiven eröffnen, neue Pfade und Wege des Wandels zu gehen.

Dieser öffentliche Rundgang richtet sich an alle Interessierten. Die Teilnahme ist ohne Voranmeldung möglich. Kommt einfach vorbei!

  

Gemüse & Nusskäse, Kefir & Kombucha selber fermentieren

Fermentatio!  Fermentier-Workshop

Die alte Kunst des Fermentierens ist leicht zu erlernen. Einen Einstieg
bietet der Fermentier-Workshop „Fermentatio!“

Wer Lust hat, milchsauer vergorenes Gemüse aller Art sowie  pflanzlichen Nuss- oder Samenkäse, Kombucha, Kefir oder sogar Tempeh selber herzustellen, der bekommt bei dem Workshop die nötigen Infos, Tipps und eine praktische Anleitung beim  Ausprobieren einzelner Herstellungs-Schritte. Ein dabei selbst vorbereitetes Glas Gärgut darf mit nach Hause genommen werden. Als Mittagessen winkt ein reichhaltiges Buffet mit verschiedenen fermentierten Zutaten.

Teilnahmebeitrag inklusive Mittagsbuffet: 40 Euro. Anmeldung mit Namen, Adresse, Telefonnummer an info@zukunftleben.net bis spätestens 12.03.17 – begrenzte Teilnehmerzahl.

Veranstalter: Freiburger Verein Zukunftleben e.V. in Kooperation mit Transition Town Freiburg e.V.

  

Großdemo: NoG20 Baden-Baden!

Das Bündnis “NoG20 Baden-Baden” ruft zu einer großen Demonstration in Baden-Baden auf.

Am 17. und 18. März findet dort das Treffen der Finanzminister*Innen statt, das zur Vorbereitung des G20-Gipfeltreffens am 7. bis 9. Juli in Hamburg dient. Zwanzig Regierungen und Vertreter der globalen Finanzinstitutionen treffen Richtungsentscheidungen, die das Schicksal der Menschen in allen Ländern der Erde betreffen.

Das Aktionsbündnis ruft auf: “Kommt mit nach Baden-Baden um der herrschenden Politik der Ausgrenzung unsere Forderung nach einer solidarischen und friedlichen Welt entgegenzusetzen.”

Ablauf und Demo-Route

 

 

  

Entwicklung braucht Entschuldung – drohende neue Schuldenkrisen

Vortrag und Diskussion mit Alberto Acosta, Ökonom, FLACSO Quito, Ecuador

Anlässlich der deutschen G20-Präsidentschaft und des am 17.03.2017 stattfindenden Treffen der G20-Finanzminister*innen, spricht Alberto Acosta am Vorabend in March über die drohende Überschuldung von weltweit 108 Ländern.

Viele Länder in Asien, Afrika und Lateinamerika sind von Überschuldung bedroht. Das heißt, diese Länder haben kein Geld mehr, um die Verpflichtungen gegenüber ihren Gläubigern pünktlich zu erfüllen. Staatlicher Geldmangel führt vielerorts dazu, dass die öffentliche Sicherheit, die Gesundheitsversorgung und die Infrastruktur gefährdet oder gar nicht mehr vorhanden sind. Gegenwärtig sind weltweit 108 Länder von Überschuldung bedroht.
Damit ein zivilisiertes Zusammenleben überhaupt möglich bleibt, fordern weltweit viele Kirchen und Gemeinden eine Streichung von Schulden, die für die betroffenen Länder untragbar geworden sind. Sie wissen sich damit  verbunden mit Papst Franziskus, der jüngst ein geordnetes Insolvenzverfahren für Staaten gefordert hat.

Alberto Acosta ist Wirtschaftswissenschaftler und war als Präsident der Verfassungsgebenden Versammlung maßgeblich an der Institutionalisierung des Buen Vivir als neuem Entwicklungsmodell in Ecuador beteiligt, das traditionell-indigene mit westlich-demokratischen Prinzipien vereint.

  

Entwicklungsziele in Gefahr: Rückkehr der Schuldenkrise in Subsahara-Afrika

Vortrag von Dr. Fanwell Bokosi, AFRODAD

Vor 15 Jahren beschlossen die G8 den Schuldenerlass für die ärmsten hoch verschuldeten Länder. Auch 33 Länder in Afrika profitierten davon.
Doch schon jetzt sehen wir, wie sich im Globalen Süden die nächsten Schuldenkrisen aufbauen. Eine schwächelnde Weltwirtschaft, die anhaltende Dürre im südlichen Afrika und die desolate Stromversorgung bei gleichzeitig hohem
Investitionsbedarf setzen die Volkswirtschaften unter Druck. Hinzu kommt ein in vielen Ländern weiterhin hoher Investitionsbedarf. 24 der 33 entschuldeten Länder in Subsahara-Afrika haben heute bereits wieder ein mittleres oder hohes Überschuldungsrisiko.

Im März 2017 tagen die Finanzminister der zwanzig größten Volkswirtschaften der Welt in Baden-Baden, um Weichen für die Weltwirtschaft zu stellen. Die Entscheidungen, die sie treffen, beeinflussen auch die Lebensbedingungen von Menschen weltweit, deren Heimatländer keine Mitglieder der G20 sind.
Mit der Kampagne „Debt20: Entwicklung braucht Entschuldung – jetzt!“
möchte das Entschuldungsbündnis erlassjahr.de kritisch verschuldeten Ländern Gehör verschaffen.

Aus diesem Anlass ist Dr. Fanwell Bokosi vom African Forum and Network on Debt and Development in Deutschland.
Dr. Bokosi wird die Ursachen der steigenden Verschuldung in der Region Subsahara-Afrika erläutern. Was bedeutet die Schuldensituation für die Bürgerinnen und Bürger in den Ländern Subsahara-Afrikas? Wie kann verhindert werden, dass die Schulden zu einem Entwicklungshindernis werden? Was kann die Zivilgesellschaft in Subsahara-Afrika und in Deutschland tun?

  

Liebe zu Gewalt – Die Rolle von Frauen im Islamischen Staat

Vortrag von Hannah Wettig

Einerseits patrouillieren sie mit Kalaschnikovs, kontrollieren und bestrafen andere Frauen, wenn ihre Kleidung nicht den Vorgaben entspricht. Andererseits werden sie zur Heirat mit IS-Kämpfern gezwungen und dürfen das Haus nur verlassen, wenn sie Theologie studieren, Ärztin oder Lehrerin sind oder dringend im Dschihad gebraucht werden.
Welche Rolle spielen Frauen für den Islamischen Staat, wie leben sie in dem vom IS kontrollierten Territorium in Syrien und Irak? Wie ist bestimme Propaganda gezielt an Frauen aus Europa gerichtet und welche Motivation treibt diese Frauen an, sich dem IS anzuschließen?

Hannah Wettig ist Journalistin und Bloggerin mit den Themenschwerpunkten Arabische Welt, Feminismus u.a.

Eine Veranstaltung des iz3w und turuq sowie des Amtes für Migration und Integration der Stadt Freiburg.

  

Aktionstag zum G20-Finanzministertreffen

Zum Anlass der deutschen G20-Präsidentschaft finden vielerorts koordinierte Protestaktionen statt, die der Kritik an der ungerechten auf Wirtschaftswachstum, Profitmaximierung und Konkurrenz ausgerichteten Politik der G20 Ausdruck verleihen. Das am 17./18.03.2017 in Baden-Baden stattfindende Treffen der Finanzminister*innen ist dabei von besonderer Brisanz – und findet in unserer regionalen Reichweite statt!

Diese und weitere Aktionen unter dem Motto „Eine andere Welt ist möglich!“ brauchen dringend Ihre/Eure Unterstützung!

14 Uhr
erlassjahr.de-Aktion zum Schuldenschnitt an der Reinhard-Fieser-Brücke

17 Uhr
Gottesdienst mit dem Erzbischof von Freiburg, Stephan Burger, und dem
Landesbischof der Evangelischen Kirche von Baden, Jochen Cornelius-Bundschuh, in der Evangelischen Stadtkirche

19 Uhr
Informations- und Diskussionsveranstaltung zum Thema
Steueroasen und Steuerpolitik im Gemeindesaal der kath. Kirchengemeinde St. Dionysius

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Großdemonstration am 18.03.2017 ab 12 Uhr

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