Gerechte Ressourcenpolitik

Pressemitteilung des DEAB vom 20.11.2025:

Eine gerechte Ressourcenpolitik ist möglich – jetzt!

15. Entwicklungspolitische Herbstkonferenz des DEAB mit Staatssekretär Dr. Andre Baumann zur neuen Rohstoff-Studie für Baden-Württemberg

(Stuttgart, 20. Nov. 2025) Lithium, Kobalt und Co. – Baden-Württemberg hat einen überdurchschnittlich hohen Bedarf an weltweit begehrten metallischen Rohstoffen. Die neue Studie „Rohstoffbedarf Baden-Württemberg: Analyse, Risikobewertung und Zukunftskonzepte“ dokumentiert Zahlen zum Rohstoffbedarf Baden-Württembergs sowie die gravierenden Auswirkungen des Rohstoffabbaus in ausgewählten Herkunftsländern. Kann die baden-württembergische Politik angesichts massiver Menschenrechtsverletzungen für mehr Gerechtigkeit in der Rohstoffbeschaffung sorgen? Antworten fand die Entwicklungspolitische Herbstkonferenz des Dachverband Entwicklungspolitik Baden-Württemberg e. V. (DEAB) am 17. November 2025 unter dem Titel „„Zukunftsfähige Ressourcenpolitik unter Berücksichtigung von Rohstoffgerechtigkeit“ mit Staatssekretär Dr. Andre Baumann,  Landtagsabgeordneten sowie Expert*innen zivilgesellschaftlicher Organisationen und zahlreichen Gästen.

Nzimbu Cathy Plato, Vorständin des DEAB, verwies angesichts des Minenunglücks im Kongo am vergangenen Freitag mit über 100 Toten auf die Dringlichkeit der Rohstoffwende und verlieh ihrem Wunsch Ausdruck, dass die Studienergebnisse nicht versanden, sondern als Grundlage für eine Strategie hin zu einer gerechten Ressourcenpolitik dienen mögen.

Dr. Andre Baumann, Staatssekretär im Ministerium für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft, betonte in seiner einführenden Rede die hohe Bedeutung der Ressourceneffizienzstrategie des Landes. „Wir müssen das Wirtschaftswachstum vom Ressourcenverbrauch entkoppeln“, sagte Baumann. Aufgabe der Politik müsse es sein, dafür zu sorgen, dass es billiger und einfacher wird, Rohstoffe im Kreislauf zu führen als neu gewonnene einzusetzen. „Wir sollten auch möglichst viele Rohstoffe im Land gewinnen. Das macht uns unabhängiger“, so Baumann. „Es ist darüber hinaus ungerecht, anderen unseren ökologischen Rucksack vor die Tür zu stellen.“

Sonja Limberger, ifeu-Institut, stellte die Ergebnisse der Studie vor: Baden-Württemberg hat einen, im Vergleich zur Bundesebene, überdurchschnittlich hohen Bedarf an Rohstoffen. Insbesondere metallische Rohstoffe werden ausschließlich importiert. Fünf metallische Rohstoffe konnten als Schlüsselrohstoffe identifiziert werden: Lithium und Kobalt, die für die Herstellung von Batterien von enormer strategischer Bedeutung sind sowie Kupfer, Aluminium und Wolfram, die essenziell sind für die Elektrotechnik und den Maschinenbau. Interviews mit betroffenen Menschen und Expert*innen beschreiben die Situation in den Abbauregionen. „Es war für mich erschütternd zu hören, wie sich das Leben in den Bergbauregionen gestaltet“, so Limberger. Die Interviewpartner*innen berichteten von Vertreibungen, sexualisierter Gewalt bis hin zu Mord. Auch Wasser und Umwelt leiden.

Baden-Württemberg – aktiv für mehr Rohstoffgerechtigkeit

Die Studie erarbeitete Handlungsempfehlungen für die Politik. Dazu zählen u.a. klare politische Rahmenbedingungen wie das Lieferkettengesetz sowie Maßnahmen wie die Senkung des Primärrohstoffbedarfs oder der direkte Dialog mit den Betroffenen der Abbauregionen. Felix Roll, Werkstatt Ökonomie, setzte den Schwerpunkt auf eine nachhaltige Beschaffung: „Die Öffentliche Beschaffung macht 15 Prozent des Bruttoinlandsprodukts aus. Das ist ein sehr starker Hebel zur Durchsetzung von sozialen und ökologischen Kriterien.“ Ein Landeskompetenzzentrum, wie in anderen Bundesländern bereits vorhanden, könnte die Beschaffer*innen der Kommunen mit Fachwissen unterstützen. Und in einem Landesvergabegesetz könnten soziale und ökologische Kriterien für sensible Produkte verbindlich aufgenommen werden.

Sebastian Cuny, MdL (SPD) stimmte zu: „Das Land Baden-Württemberg muss ein Vorbild sein im Bereich der nachhaltigen Beschaffung.“ Wichtig sei es, die Wirtschaft einzubeziehen mit dem Ziel, dass sie den Bereich Rohstoffgerechtigkeit bei ihrer Beschaffung und Produktion mitdenke. Darüber hinaus brauche es einen Bewusstseinswandelbei den Konsument*innen im Hinblick auf mehr nachhaltigen und fairen Konsum und einen bewussteren Umgang mit den begrenzten Ressourcen. „Wir müssen dafür insbesondere die entwicklungspolitische Bildungsarbeit und die Bildung für eine nachhaltige Entwicklung sowie die wertvolle Arbeit der zivilgesellschaftlichen Organisationen im Bereich der Entwicklungszusammenarbeit in Baden-Württemberg stärken, auch durch mehr strukturelle Förderung.”

Thomas Marwein, MdL (Grüne) sagte: „Neben unserer „Landesstrategie Ressourceneffizienz“, die seit 2016 einen wichtigen Beitrag zur Versorgungssicherheit für Baden-Württemberg leistet, müssen wir zukünftig mehr die Menschenrechtssituation und die Umweltzerstörung in den Abbauregionen sowie die nachhaltige Beschaffung in unserem Land in den Fokus nehmen.“

Dr. Albrecht Schütte, MdL (CDU) machte klar, dass ein großer Einfluss des Landes zur Vermeidung von sozialen und ökologischen Missständen in einer Erhöhung der Recyclingquote bestehe: „Und gerade hier sind wir als Baden-Württemberg in der Forschung spitze. Das wollen wir weiter ausbauen und so den Bedarf an Rohstoffen minimieren.“ 

Die Landtagsabgeordneten stellten klar: Mittelbar könne Baden-Württemberg die Situation in den Abbauregionen nicht beeinflussen. Die Diskussion zeigte jedoch, dass das Land zahlreiche Möglichkeiten hat, für einen geringeren Verbrauch an Ressourcen und für mehr Fairness in der Rohstoffbeschaffung zu sorgen.

Die Ergebnisse der Studie werden in den kommenden Wochen veröffentlicht werden und sind dann der Öffentlichkeit zugänglich. Wir werden berichten.

Ansprechpartner*innen:

  • Dr. Gunne Dolgor Guntsetseg, Co-Geschäftsführerin des DEAB, Netzwerkkoordinatorin des Eine Welt-Promotor*innen Programms in Baden-Württemberg (guntsetseg@deab.de), Tel. 0711 6648 7360
  • Felix Roll, Eine Welt-Fachpromotor für faires und nachhaltiges Wirtschaften, Werkstatt Ökonomie (felix.roll@woek.de)

Die Studie: Die Studie „Rohstoffbedarf Baden-Württemberg: Analyse, Risikobewertung und Zukunftskonzepte“ soll in einem ersten Schritt einen Überblick liefern über den Rohstoffverbrauch und -bedarf in Baden-Württemberg. Darauf aufbauend soll sie ermitteln, welche Menschenrechtsverstöße und Umweltzerstörungen der Abbau und die Verarbeitung dieser Rohstoffe mit sich bringt. Mit diesen wissenschaftlichen Ergebnissen kann die Studie als Grundlage dienen, um Politik, Unternehmen und die breite Bevölkerung auf die Notwendigkeit einer Rohstoffwende aufmerksam zu machen und Handlungsmöglichkeiten aufzuzeigen. Die Studie wird gemeinschaftlich vom Dachverband Entwicklungspolitik Baden-Württemberg e.V. (DEAB), dem ifeu-Institut Heidelberg und der Werkstatt Ökonomie durchgeführt und vom Umweltministerium Baden-Württemberg finanziert.

Das ist der DEAB: 180 entwicklungspolitische Organisationen und Netzwerke in Baden-Württemberg, insgesamt über 400 Gruppen und Organisationen, bilden den Dachverband Entwicklungspolitik Baden-Württemberg e.V. (DEAB). Zentrale Aufgaben des 1975 gegründeten Dachverbands sind die Förderung seiner Mitglieder und die politische Vertretung ihrer Anliegen gegenüber Politik und Öffentlichkeit. Der DEAB ist Herausgeber des Journals Südzeit und Träger des Eine Welt-Promotor*innen-Programms sowie des Interkulturellen Promotor*innen-Programms. Information: www.deab.de

  

Demo „Zusammen gegen Genozid“ am 15.11.25

die jüngsten Aussagen von Friedrich Merz, er mache sich Sorgen ums Stadtbild und es gäbe keinen Grund mehr für Demonstrationen für Palästina sind ein alarmierendes Zeichen. Wenn demokratische Proteste als störend empfunden werden, zeigt das, wie notwendig sie sind.
Wir lassen uns nicht zum Schweigen bringen – im Gegenteil: gerade jetzt treten wir vereint, sichtbar und laut für Menschlichkeit, Gerechtigkeit und die Wahrheit ein.

Auch nach Verkündung des Waffenstillstands bleibt die Lage im Gazastreifen katastrophal. Hilfslieferungen werden blockiert, Angriffe dauern an, Zivilist*innen sterben weiterhin. Israel verletzt das Abkommen täglich, und Deutschland trägt Mitverantwortung – durch Waffenlieferungen, Aufträge an israelische Sicherheits- und Rüstungsunternehmen und politische Rückendeckung.

Darum rufen wir euch auf, gemeinsam mit uns ein deutliches Zeichen zu setzen:

🕊️ Demo: Zusammen gegen Genozid

📍 Platz der Alten Synagoge, Freiburg

🗓️ 15.11.25: 14:00 Uhr

Forderungen:

  • Ein sofortiges Ende aller Waffenlieferungen an Israel, unabhängig davon, wann sie beschlossen wurden.
  • Ein sofortiger Stopp aller deutschen Aufträge an israelische Rüstungs-, Cybersecurity- und KI-Unternehmen.  
  • Die deutsche Bundesregierung muss sich einsetzen für:
    •  einen sofortigen unbegrenzten Zugang von Hilfslieferungen nach Gaza
    •  ein Ende der seit Jahrzehnten andauernden Vertreibung von Palästinenser*innen
    • das Aussetzen des EU-Israel-Assoziierungsabkommen
  • Die deutsche Bundesregierung muss ihre Unterstützung Israels gegenüber dem Internationalen Gerichtshof beenden und dessen Entscheidungen vollständig umsetzen.
  • Ein Ende der Repression gegen Demonstrationen wie unsere und vollständige Versammlungs- und Meinungsfreiheit auch für nicht-deutsche Staatsbürger*innen, insbesondere solche palästinensischer Herkunft.
  • Kein Stillschweigen: Aufarbeitung der deutschen Komplizenschaft und der Rolle von Politiker*innen und Medien in der Ermöglichung des Genozids.

Unser Stadtbild ist vielfältig, solidarisch und lebendig – und genau das werden wir zeigen.
Denn wer Protest unsichtbar machen will, beweist nur, wie wichtig er ist.

Bitte helft mit, diesen Aufruf weiterzutragen:
📢 Leitet ihn in euren Netzwerken, an befreundete Initiativen, Organisationen und Gruppen weiter.
Nur gemeinsam können wir die nötige Sichtbarkeit schaffen.

  

Bilder das Widerstands – Frauen im Kampf gegen Gewalt

Gemeinsam mit der Filmemacherin und Bildungsberaterin Paola Tamayo werden wir einen Moment der Reflexion einlegen. In diesem Vortrag beleuchtet Paola Tamayo zwei zentrale Gewaltrealitäten in Kolumbien: die politische Gewalt, die Frauen, indigene, afrokolumbianische und bäuerliche Gemeinschaften seit Jahrzehnten prägt, sowie die Gewalt im Zusammenhang mit dem Rohstoffabbau, insbesondere im Kohlesektor. Beide Themen stehen für unterschiedliche Dynamiken, überschneiden sich jedoch in ihren sozialen Folgen. Anhand von Filmausschnitten, Begegnungen mit Betroffenen und Erfahrungen aus der Zusammenarbeit mit lokalen Organisationen werden komplexe Lebensrealitäten sichtbar, von den Auswirkungen des bewaffneten Konflikts bis hin zu den Folgen des Extraktivismus und der globalen Energiewende. Dabei wird auch die Verantwortung Deutschlands als Abnehmer kolumbianischer Kohle thematisiert.

Der Vortrag lädt dazu ein, über Verantwortung, Gerechtigkeit und Solidarität nachzudenken und gibt insbesondere den Stimmen von Frauen Raum, die trotz Gewalt und Ausbeutung für ihre Rechte und eine gerechtere Zukunft kämpfen.

Referentin: Paola Tamayo – Filmemacherin und Bildungsreferentin

Die Teilnahme ist kostenfrei

Fragen: bildung@ewf-freiburg.de

Einladung von:
Eine Welt Forum Freiburg e.V.
La Olla Colectivo

Gefördert von:
-ENGAGEMENT GLOBAL mit Mitteln des Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung
-Postcode-Lotterie
-Stiftung Entwicklungszusammenarbeit Baden-Württemberg (SEZ)
-Brot für die Welt mit Mitteln des Kirchlichen Enwicklungsdienstes

Eine Veranstaltung im Rahmen der “16 Tage gegen Gewalt an Frauen

  

Rohstoffbedarf in Baden-Württemberg

Pressemitteilung des DEAB vom 10.11.25:

Welche Rohstoffe braucht The Länd?

Eine neue Studie gibt Antworten zum Rohstoffbedarf in BW und dessen Auswirkungen weltweit

Der Rohstoffbedarf weltweit steigt. Doch wie hoch ist der Rohstoffbedarf in Baden-Württemberg und welche Schlussfolgerungen ergeben sich daraus? Eine wissenschaftliche Studie geht diesen Fragen nach. Sie wird erstellt vom Dachverband Entwicklungspolitik Baden-Württemberg e.V. (DEAB) gemeinsam mit dem ifeu-Institut Heidelberg und der Werkstatt Ökonomie, finanziert vom Umweltministerium Baden-Württemberg.

Erste Ergebnisse der Studie „Rohstoffbedarf Baden-Württemberg: Analyse, Risikobewertung und Zukunftskonzepte“ liegen nun vor:

  • In Baden-Württemberg ist der Materialeinsatz von Metallerzen überdurchschnittlich hoch
  • Die fünf wichtigsten Metalle konnten identifiziert werden
  • Für die Bevölkerung in den Abbauregionen sind die Folgen gravierend.

Während der Materialeinsatz von Metallerzen auf Bundesebene im Jahr 2021 durchschnittlich bei 1,5 Tonnen pro Person liegt, beträgt er in Baden-Württemberg 3,2 Tonnen pro Person und ist damit, relativ zur Bevölkerung, mehr als doppelt so hoch. Bereits in den vergangenen Jahren ist der Verbrauch an Metallen in Baden-Württemberg stark gestiegen. Allein von 2010 bis 2021 hat der direkte Materialeinsatz von metallischen Rohstoffen um 284% zugenommen! Das ist besonders beachtenswert, da die Wachstumsraten anderer Materialkategorien, wie beispielsweise fossile Energien oder nicht metallische Rohstoffe im gleichen Zeitraum nur um 7-8% gestiegen sind.

Die Untersuchung konzentriert sich auf die Analyse von fünf metallischen Schlüsselrohstoffen, die aufgrund ihrer ökonomischen Relevanz und ihres hohen menschenrechtlichen und ökologischen Risikopotenzials als besonders kritisch zu bewerten sind: Lithium und Kobalt, die für die Herstellung von Batterien von enormer strategischer Bedeutung sind und hohe Menschenrechtsrisiken mit sich bringen, sowie Kupfer, Aluminium und Wolfram, die essenziell für die Elektrotechnik und den Maschinenbau sind.

Interviews mit Expert*innen aus zentralen Förderländern wie der Demokratischen Republik Kongo, Chile, Peru, Mongolei, Indonesien und Simbabwe zeigen: Der hohe Verbrauch des Industriestandorts Baden-Württemberg steht in direktem Zusammenhang mit massiven sozialen und ökologischen Problemen und Konflikten in den Förderregionen. Stellvertretend für viele Förderländer werden die Probleme am Beispiel Simbabwes deutlich. Simbabwe hat die größten Lithiumvorkommen auf dem afrikanischen Kontinent, während Lithium aktuell eines der weltweit gefragtesten Metalle ist.

Die Ergebnisse der Studie werden am 17. November 2025 auf der 15. Entwicklungspolitischen Herbstkonferenz „Zukunftsfähige Ressourcenpolitik unter Berücksichtigung von Rohstoffgerechtigkeit“ vorgestellt und diskutiert. Mit dabei ist Thekla Walker, Ministerin für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft BW, und Lars Castellucci, Mitglied des Deutschen Bundestages und Beauftragter der Bundesregierung für Menschenrechtspolitik und humanitäre Hilfe. Die Herbstkonferenz findet statt von 15:30 bis 19:00 Uhr, Haußmannstr. 27, 70188 Stuttgart, Jugendherberge International. Anmeldung unter: https://eveeno.com/213887277

Ansprechpartner*innen:

  • Dr. Gunne Dolgor Guntsetseg, Netzwerkkoordinatorin des Eine Welt-Promotor*innen Programms in Baden-Württemberg (guntsetseg@deab.de), Tel. 0711 6648 7360
  • Felix Roll, Eine-Welt-Fachpromotor für faires und zukunftsfähiges Wirtschaften, Werkstatt Ökonomie (felix.roll@woek.de)

Die Studie: Die Studie „Rohstoffbedarf Baden-Württemberg: Analyse, Risikobewertung und Zukunftskonzepte“ soll in einem ersten Schritt einen Überblick liefern über den Rohstoffverbrauch und -bedarf in Baden-Württemberg. Darauf aufbauend soll sie ermitteln, welche Menschenrechtsverstöße und Umweltzerstörungen der Abbau und die Verarbeitung dieser Rohstoffe mit sich bringt. Mit diesen wissenschaftlichen Ergebnissen kann die Studie als Grundlage dienen, um Politik, Unternehmen und die breite Bevölkerung auf die Notwendigkeit einer Rohstoffwende aufmerksam zu machen und Handlungsmöglichkeiten aufzuzeigen. Die Studie wird gemeinschaftlich vom Dachverband Entwicklungspolitik Baden-Württemberg e.V. (DEAB), dem ifeu-Institut Heidelberg und der Werkstatt Ökonomie durchgeführt und vom Umweltministerium Baden-Württemberg finanziert.

Das ist der DEAB: 180 entwicklungspolitische Organisationen und Netzwerke in Baden-Württemberg, insgesamt über 400 Gruppen und Organisationen, bilden den Dachverband Entwicklungspolitik Baden-Württemberg e.V. (DEAB). Zentrale Aufgaben des 1975 gegründeten Dachverbands sind die Förderung seiner Mitglieder und die politische Vertretung ihrer Anliegen gegenüber Politik und Öffentlichkeit. Der DEAB ist Herausgeber des Journals Südzeit und Träger des Eine Welt-Promotor*innen-Programms sowie des Interkulturellen Promotor*innen-Programms. Information: www.deab.de

  

Dilemas en Movimiento: Protestas y movimientos sociales

Les invitamos al panel de discusión y presentación del libro:
Dilemas en movimiento: ¿Cómo interactúan manifestantes, agentes estatales y el público en general durante las protestas masivas?

Discutiremos con uno de sus autores, Henry Ortega, politólogo de la Pontificia Universidad Javeriana de Bogotá, e investigador de Estado, conflicto y Paz del Centro de Investigación y Educación Popular – Cinep, Programas para la Paz, sobre uno de los hechos que han marcado la historia reciente de Colombia: el estallido social del 2021. Hecho que, entre otros, inspiró la creación de La Olla Colectiva en Freiburg.

En este encuentro se abordan algunos procesos de movilización en América Latina, con énfasis en el caso colombiano.

Lugar: ¡adelante! Linkes Zentrum Freiburg, Glümerstraße 2, 79102
Fecha: Sábado 1 de noviembre, 2 pm (14h)

El evento se realizará en español.

Organizan: ABI, Colectiva La Olla en cooperación con Eine Welt Forum Freiburg

Les esperamos!

DE

Wir laden Sie herzlich zur Podiumsdiskussion und Buchvorstellung „Dilemmas in Bewegung” ein. Wie interagieren Demonstranten, Staatsbeamte und die Öffentlichkeit während Massenprotesten?.
Wir diskutieren mit Henry Ortega, einem der Autoren und Politikwissenschaftler an der Pontificia Universidad Javeriana in Bogotá sowie Forscher für Staat, Konflikt und Frieden am Centro de Investigación y Educación Popular – Cinep, Programas para la Paz, über eines der Ereignisse, die die Geschichte Kolumbiens geprägt haben: die sozialen Protesten von 2021.
Dieses Ereignis inspirierte unter anderem die Gründung von La Olla Colectiva in Freiburg.
Bei diesem Treffen werden einige Mobilisierungsprozesse in Lateinamerika behandelt, mit Schwerpunkt: Kolumbien.

Ort: ¡adelante! Linkes Zentrum Freiburg, Glümerstraße 2, 79102 Freiburg

Wann: 1 November 2025, 14:0o Uhr

Die Veranstaltung findet auf Spanisch statt.

Veranstalter: ABI, Colectiva La Olla in Zusammenarbeit mit dem Eine Welt Forum Freiburg.

Wir freuen uns!

  

Fortbildung zu Fashion, Textilien und dekolonialen Perspektiven


8. November 2025, 9:30-17:30 , Haus des Engagements, Rehlingstraße 9, 79100 Freiburg
für Multiplikator*innen des Globalen Lernens

Vorstellung der Toolbox von Future Fashion mit Johanna Menzinger;

Impulse für dekoloniale Bildung mit Ana María Sanchez und Carolin Bersin;

Kreative und nachhaltige Alternativen im Alltag mit Maria Schorn

Wir freuen uns auf einen inspirierenden Tag voller Austausch, neuer Impulse und praktischer Werkzeuge für die Bildungsarbeit.

Anmeldung: https://eveeno.com/194117177
Fragen: bildung@ewf-freiburg.de

Die Teilnahme ist kostenfrei

gefördert von

-ENGAGEMENT GLOBAL mit Mitteln des Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung

-Stiftung Entwicklungszusammenarbeit Baden-Württemberg (SEZ)

-Brot für die Welt mit Mitteln des Kirchlichen Entwicklungsdienstes

-Postcode-Lotterie

-DEAB

  

Wissenstauschbörse im Herbst 2025

Du bietest Bildungsangebote zum sozial-ökologischen Wandel an oder bist gerade dabei, Bildungsreferent*in zu werden? Du möchtest dich über Ideen und Angebote im Bereich, Globales Lernen oder politische Bildung austauschen und dich mit anderen vernetzen? Dann komm gerne zu unserer Wissenstauschbörse!

Ihr habt zwei Stunden Zeit, um eure Erfahrungen und Kompetenzen auszutauschen und voneinander zu lernen. Dieses mal treffen wir uns in der Ökostation, das Thema wird von Fiona Specht präsentiert: “Kritische Bildung ohne Ohnmacht: Verständnis schaffen statt Schuldgefühle”

Der nächste Termin: Dienstag, 14 Oktober 2025 /18 – 20 Uhr in Ökostation Freiburg-Falkenbergerstraße 21B-79110

Melde dich bitte unter bildung[at]ewf-freiburg.de für die einzelnen Termine an.

  

Eine Welt Forum Freiburg e.V. erhält nationale Auszeichnung für Bildungsarbeit

Am 28. August 2025 verliehen das Bundesministerium für Bildung, Familie, Senioren, Frauen und Jugend und die Deutsche UNESCO-Kommission die nationale Auszeichnung “Bildung für nachhaltige Entwicklung“ und ehrten insgesamt 41 Initiativen aus ganz Deutschland, die Menschen dazu befähigen, eine nachhaltige und verantwortungsvolle Zukunft aktiv mitzugestalten. Auch das Eine Welt Forum Freiburg e.V. begeisterte die Jury mit innovativen Bildungskonzepten für nachhaltige Entwicklung (BNE) und die Globalen Nachhaltigkeitsziele der Vereinten Nationen.
Erfahren Sie mehr über Eine Welt Forum Freiburg e.V. auf der BNE-Akteurskarte: [Link]

Hintergrund
Die „Nationale Auszeichnung – Bildung für nachhaltige Entwicklung“ würdigt
Organisationen, Netzwerke und Kommunen, die sich im Rahmen des UNESCO- Programms BNE 2030 für eine lebenswerte, nachhaltige Gestaltung unserer
Gesellschaft engagieren. Nachhaltige Entwicklung heißt, Menschenwürde und
Chancengerechtigkeit für alle in einer intakten Umwelt sicherzustellen.
Bildung spielt dabei eine Schlüsselrolle. Sie befähigt Menschen, fundierte
Entscheidungen zu treffen und die Auswirkungen ihres Handelns auf zukünftige Generationen und andere Weltregionen besser zu verstehen und einzuschätzen.
In der Agenda 2030 der Vereinten Nationen ist die Umsetzung von Bildung für
nachhaltige Entwicklung als globales Ziel verankert. Das im Jahr 2020 gestartete UNESCO-Programm BNE 2030 zielt darauf ab, BNE strukturell im Bildungssystem zu verankern. In Deutschland wird dieser Prozess auf Grundlage des Nationalen Aktionsplans Bildung für nachhaltige Entwicklung vorangetrieben.

  

Pressestatement zu Lieferkettengesetz

Fataler Rückschritt auf Kosten von Menschenrechten und Umwelt – Bundesregierung plant Abschwächung des Lieferkettengesetzes

Berlin, 03.09.2025

In der heutigen Kabinettssitzung will die Bundesregierung dem Entwurf zur Änderung des Lieferkettensorgfaltspflichtengesetzes (LkSG) zustimmen. Der Referentenentwurf sieht die Streichung der Berichtspflicht sowie den Wegfall zentraler Sanktionen vor. Damit werden dem Lieferkettengesetz wichtige Hebel geraubt, um wirksam gegen Menschenrechtsverletzungen und Umweltzerstörung entlang globaler Lieferketten vorzugehen.

Sofie Kreusch kommentiert dazu für die Initiative Lieferkettengesetz:

„Deutschland hatte mit dem LkSG ein rechtliches Instrument geschaffen, welches bereits zwei Jahre nach dessen Einführung zu Erfolgen führte. Statt das Gesetz weiter zu schärfen und dessen Wirksamkeit zu erhöhen, entscheidet sich die neue Bundesregierung für eine Rolle rückwärts.

Mit diesem Beschluss handelt die Bundesregierung nicht nur verantwortungslos gegenüber den Betroffenen von Menschenrechtsverletzungen weltweit, sondern auch im Widerspruch zu europäischen und völkerrechtlichen Vorgaben, die Rückschritte beim Schutz der Menschenrechte verbieten. Deutsche Unternehmen, die mit der Umsetzung des LkSG begonnen haben, verlieren wichtige Anreize zur Vorbeugung von Menschenrechtsverstößen und Umweltschäden.

Die Initiative Lieferkettengesetz fordert den Bundestag auf, diesen Fehler zu korrigieren. Wer eine zukunftsfähige Wirtschaft will, die nicht auf Kosten von Menschen und Umwelt geht, darf die dafür mühsam erreichten Fortschritte nicht zurückdrehen. Statt politischem Aktionismus braucht es klare, verlässliche Regeln – für die Rechte von Beschäftigten entlang globaler Lieferketten ebenso wie für faire Wettbewerbsbedingungen für Unternehmen. Insbesondere muss der Bundestag die Bundesregierung auffordern, auf EU-Ebene für den Erhalt einer wirksamen LIeferkettenrichtlinie einzustehen.“

Stellungnahme der Initiative Lieferkettengesetz zum Referentenentwurf: https://lieferkettengesetz.de/wp-content/uploads/2025/09/2025-08-29_ILG_Stellungnahme-LkSG-Referentenentwurf.pdf

Pressekontakt: +49 (0)30 577132890, presse@lieferkettengesetz.de

Die Initiative Lieferkettengesetz wird von über 90 Menschenrechtsorganisationen, Umweltverbänden, Gewerkschaften, kirchlichen und entwicklungspolitischen Organisationen getragen.